Als Kinderschutzexpertin spreche ich nicht mehr von sog. sexualpädagogischen Konzepten, denn meine Erfahrungen machen deutlich: ich kann in der Bildung & Lehre nicht sicherstellen, dass andere Menschen unter dem Wording das gleiche verstehen, wie ich und womöglich werden falsche und ungute Narrative bedient.

Um was geht es uns? Genau, wir wollen Kinder schützen vor Gewalt, insbesondere vor sexualisierter Gewalt. Hierfür braucht es einen sauberen pädagogischen Blick und ein altersangemessenes und kindgerechtes professionelles Wording. Kinder sind pauschal keine “sexuellen Wesen” von Geburt an, Kleinstkinder sind vielmehr Wesen der Bezogenheit. Von dem Moment an, wo wir Kindern unterstellen, sie seien “sexuelle Wesen von Geburt an”, sexualisieren wir sie in unserer Gesellschaft. Das hat nichts mit einer professionellen Präventionsarbeit zutun. In meinem Konzept der Frühkindlichen Beziehungsentwicklung & Körpererfahrung wird das Kind als individuelles Wesen betrachtet. Denn Kinder sind in Deutschland Personen im Alter von 0 bis 14 Jahren. Beziehungsentwicklung hat mit Nähe & Distanz zu tun. Respekt, Achtung vor dem anderen, mein Nein & dein Nein. Die Körpererfahrung greift das Thema natürliche Scharmgrenzen sind gute Schutzgrenzen auf. Was bedeutet mein Körper, warum ist er wichtig, richtig und toll. Intimität und Privatsphäre (eines der 10 Kinderrechte) etc.