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Erfolgsbericht Mai 2023

Überblick

  • Alles neu macht der Mai
  • Bundespressekonferenz „Kindliche Gewaltopfer in Deutschland“
  • Aufklärungsbücher für Kinder
  • NLD! Safety Kids Thementag in Salach

Alles neu macht der Mai. So auch bei NLD!

Es war in der Tat etwas turbulent in diesem Monat. So haben wir uns nicht nur von einigen Botschafter*innen endgültig getrennt, sondern ebenso von dem Verein „Kinderseelenschützer e. V.“ aus Bochum.

Wir von NLD! distanzieren uns von jeglicher Form der Hetze und des Mobbings im Netz.

Auch werden wir uns an keinerlei Hetzkampagnen beteiligen, in denen betroffene Menschen – vor allem aber Kinder – mit ihren Klarnamen über Social Media Kanäle öffentlich benannt werden. Diese Vorgehensweise verachten wir aufs Äußerste und wollen deutlich machen, dass durch solche dilettantischen Aktionen der gesamte Kinderschutzbereich beschmutzt wird. Wenn fallinterne und hochsensible Informationen in Marktschreier Manier herausposaunt werden, wie vertrauenswürdig sind dann sog. Kinderschutzorganisationen für betroffene und hilfesuchende Menschen überhaupt noch? Darüber sollten die verantwortlichen Akteure einmal nachdenken.

So wurde der Name unserer Vorständin von Jürgen Trovato eigenmächtig auf seine Ankündigung zu solch einem Hetz-Live mit Carsten Stahl, Daniel alias Dennis Engelmann und Andrea Zürcher abgebildet. Unsere Vorständin reagierte umgehend und forderte Jürgen Trovato via E-Mail auf, unverzüglich alles, was auf unseren Verein hinweist, zu löschen. Das Hetz-Live haben wir vollständig aufgezeichnet und prüfen aktuell, wie wir rechtlich gegen die Beteiligten vorgehen wollen.

Die E-Mail an Jürgen Trovato möchten wir Euch dennoch nicht vorenthalten:

Guten Abend Herr Trovato,

ich verfolge seit einigen Tagen, was Sie auf den sozialen Plattformen veranstalten.

Ich verurteile aufs Äußerste, mit wem und vor allem wie Sie vorgehen. Das hat nichts mit einer professionellen Aufarbeitung zu tun und wird aktuell auch rechtlich überprüft. Zudem fordere ich Sie umgehend auf, meinen Namen aus Ihrer Hetzkampagne für den morgigen Abend herauszunehmen und klarzustellen, dass ich mich weder mit Ihnen noch mit irgendwelchen anderen von Ihnen genannten Akteuren an einer öffentlichen Schlammschlacht beteiligen werde.

Was Sie alle tun, schadet diesem hochsensiblen Bereich so sehr und ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten.

Aber um das verstehen zu können, braucht’s eben Weitsicht und Sachverstand. Offensichtlich bei keinem von Ihnen vorhanden, denn sonst würden Sie alle nicht tun, was Sie tun.

Ich fordere Sie umgehend auf, meinen Namen und alles, was auch nur ansatzweise auf meine Person oder meinen Verein hinweist, herauszunehmen. Sollten Sie das nicht tun, werde ich rechtliche Schritte gegen Sie einleiten. So möchte ich wohlweislich darauf hinweisen, dass unser Rechtsbeistand diese E-Mail in Kopie erhalten wird.

Des Weiteren möchte ich zu bedenken geben, dass der Junge, um den es hier geht, durch Sie alle jetzt erst so richtig in die Öffentlichkeit gezerrt und damit vollkommen diskreditiert wird. Auch das ist eine Form von Missbrauch und Gewalt. Sie ziehen ihn und seine Geschichte an die Öffentlichkeit, anstatt das Kind zu schützen, wie muss sich dieses Kind wohl gerade damit fühlen?

Es ist beschämend und so weit weg von dem, für was wir von NLD! stehen: Kinderschutz.
Ein Debakel!

Josefine Barbaric

Hinweis:

Solltet Ihr selbst betroffen sein von Hassreden, Hetzkampagnen oder Mobbingangriffen im Netz, dann meldet das hier:

Am 23.05.2023 war die Bundespressekonferenz „Kindliche Gewaltopfer in Deutschland“

Laut PKS sind im Jahr 2022 die Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch mit 15.520 Fällen auf einem gleichbleibend hohen Niveau wie in 2021 (15.507 Fälle). Einen Anstieg um 10,3 % auf über 48.800 Fälle gab es bei den Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendpornografie. Laut PKS 2022 hat sich auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die Missbrauchsdarstellungen und jugendpornografische Inhalte besaßen, herstellten, erwarben oder insbesondere über die sozialen Medien weiterverbreiteten, in Deutschland seit 2018 mehr als verzwölffacht – von damals 1.373 Tatverdächtigen unter 18 Jahren auf 17.549 Tatverdächtige (davon 5.553 Kinder unter 14 Jahren und 11.996 Jugendliche über 14 Jahre) im Jahr 2022. Das Dunkelfeld insgesamt und auch der Anteil an Straftaten, von denen die Polizei keine Kenntnis erhält, ist um ein Vielfaches größer.

Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA): „Wenn in Deutschland noch immer jeden Tag 48 Kinder Opfer sexueller Gewalt werden, können wir mit stagnierenden Fallzahlen nicht zufrieden sein. Sie bedeuten ein gleichbleibend hohes Leid für wehrlose kindliche Opfer. Gewalt gegen Kinder zu unterbinden und sexuellen Missbrauch zu beenden, sind unsere obersten Prioritäten. Doch für erfolgreiche Ermittlungen brauchen wir den passenden rechtlichen Rahmen und die notwendigen Befugnisse. Darum bleibe ich dabei: Uns fehlt ein entscheidendes Instrument für unsere Ermittlungen, das uns zur Verfügung stehen muss – die so genannte Mindestspeicherung von IP-Adressen. Häufig ist die IP-Adresse unser einziger Ermittlungsansatz, der überhaupt zum Täter führen kann. Kommen wir über die IP-Adresse nicht weiter, müssen Verfahren eingestellt werden – mit dem Risiko, dass noch andauernde Missbrauchstaten nicht unterbunden werden können.“

Anstieg von Missbrauchsdarstellungen auf Schülerhandys – Zahlen zeigen, Minderjährige sind im Umgang mit Gewaltphänomenen im Netz überfordert und agieren oft unreflektiert.

Die meisten tatverdächtigen Minderjährigen handelten nicht vorsätzlich oder sexuell motiviert, so die Missbrauchsbeauftragte Kerstin Claus, sondern aus einer digitalen Naivität heraus: Vermeintlich „coole“ Bilder oder Clips werden mit Musik, Geräuschen, Texten oder Animationen versehen und tausendfach weitergeleitet. Vielfach werde gar nicht verstanden, dass es sich um Darstellungen von sexueller Gewalt handelt. Die aktuelle Ausgestaltung des § 184b StGB als Verbrechen – also als Straftat, die mindestens mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bedroht ist – erschwere den Umgang mit dem Phänomen. Denn es handele sich gerade nicht um „klassische Straftäter: innen“, sondern um Minderjährige, die Missbrauchsdarstellungen teilen, mit denen sie in der digitalen Welt in Massen ungefiltert konfrontiert werden. Der Fokus auf strafrechtliche Konsequenzen verkenne das Problem: „Hier braucht es (medien-)pädagogische Ansätze: Kinder und Jugendliche müssen in die Lage versetzt werden“, so Claus, „das Material klar als sexuelle Gewaltdarstellungen einzuordnen und ihr eigenes Handeln und das ihrer Peer Group zu hinterfragen. Hier sind vor allem Eltern und pädagogische Fachkräftekräfte gefragt.“

Fakt ist: Bei der Verhinderung von Straftaten tragen die Erziehungsberechtigten und andere erwachsene Bezugspersonen für die Kinder die Verantwortung.

Aktuell binde die strafrechtliche Verfolgung in diesen Fällen bei der Polizei wie den Staatsanwaltschaften enorme Ressourcen, die dann für die Verfolgung von klassisch kriminellen Täterkreisen, die solches Material erstellen oder auch mit kommerziellen Interessen verbreiten, fehlten. Der § 184b StGB müsse deswegen zeitnah angepasst werden, so Claus. „Ziel muss sein, dass eindeutig ausbeuterische Taten zu Lasten von Kindern oder Jugendlichen weiterhin mit hohen Strafen geahndet werden, gleichzeitig aber Fälle mit geringem Unrechtsgehalt frühzeitig eingestellt werden können.“ (Quelle UBSKM)

Pixi-Bücher "Lena sagt Nein!" und "Ben sagt Nein!"

Hinter jedem kinderpornografischen Bild verbirgt sich ein realer sexueller Missbrauch, der verhindert werden muss! Kinderpornografie ist eine Form des sexuellen Übergriffs und kann im Zeitalter der digitalen Medien schnell verbreitet werden. Damit Sie mehr über die Vorbeugung von sexuellem Missbrauch erfahren, wurden für Sie als Pixi-Buch-Vorleser einige Informationen zusammengestellt, um das Pixi-Buch mit Hintergrundwissen zu begleiten. (Quelle Weißer Ring)

Wichtiger Hinweis: Aktuell könnt ihr die Aufklärungsbücher des JoBaVerlags versandkostenfrei bestellen und bekommt, solange der Vorrat reicht, zwei Sondereditionen Pixis vom Weißen Ring gratis on Top!

NLD! Safety Kids! Thementag im Herbst in Salach​

Bist Du pädagogische Fachkraft, Lehrkraft oder auch Elternteil aus dem Landkreis Göppingen? Dann bist Du herzlich eingeladen am 22.09.2023 an unserer Safety Kids Themenabend in der Stauferlandhalle in Salach teilzunehmen.

Neugierig geworden? Schau mal hier vorbei und melde Dich am besten gleich an!

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